Zürich setzt weiterhin auf Integration

SP-Stadtrat Raphael Golta präsentierte am Freitag die pragmatische Umsetzung der Stadt Zürich zur Streichung der SKOS für vorläufig Aufgenommene. Die Stadt Zürich geht damit mit gutem Beispiel voran. Der entschlossene Einsatz für die Integration hilft nicht nur den Betroffenen, sondern sorgt langfristig auch für sinkende Kosten im Sozialbereich.

Nach dem Ja zur Änderung des Sozialhilfegesetzes im September 2017 war klar: Eine Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger will, dass vorläufig Aufgenommene (in erster Linie Kriegsflüchtlinge und Familien aus Syrien, Afghanistan, Somalia) nicht länger Sozialhilfe nach den Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) erhalten.

 

Leere Versprechen der SVP

 

Noch während dem Abstimmungskampf hatten die Befürworterinnen und Befürworter der Kürzungen wiederholt betont, dass sie weder die Integration gefährden noch Mehrkosten für die Gemeinden verursachen wollen. Die vom Befürworterkommitee um SVP-Fraktionschef Trachsel angekündigten Vorstösse zur Abfederung der Mehrkosten für die Gemeinden erwiesen sich jedoch bis jetzt als leere Versprechen – und damit eine bewusste Täuschung des Stimmvolkes.

 

Volkswille vernünftig umgesetzt

 

Demgegenüber lässt die Stadt Zürich Taten folgen und nimmt ihre Verantwortung als multikulturelle Stadt für alle wahr. Indem die Stadt Zürich weiterhin Integrationsmassnahmen finanziert und Mietzinse gemäss den ohnehin schon bescheidenen Richtlinien der Sozialhilfe übernimmt, fördert sie die Integration von vorläufig Aufgenommenen massgeblich. Dass die Stadt Zürich zumindest noch eine minimale gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht, ist ebenfalls sehr zu begrüssen. Dennoch bleibt der Volkswille durch die Anpassung des Grundbedarfs gewahrt.

 

Integration nützt allen Beteiligten

 

Sämtliche Erfahrungen zeigen denn auch, dass Integration nicht nur über Sprachkurse erfolgt, sondern insbesondere auch durch gesellschaftliche Teilhabe und Durchmischung mit der hiesigen Bevölkerung. Insofern ist es folgerichtig, den Betroffenen (notabene hauptsächlich Kriegsflüchtlinge und Familien, welche langfristig in der Schweiz bleiben werden) auch weiterhin selbständiges Wohnen ausserhalb der Asylkollektivunterkünfte zu ermöglichen. Eine gute Durchmischung der Bevölkerung begünstigt eine rasche Integration, wodurch die Betroffenen auch schneller in die Berufswelt einsteigen und finanziell auf eigenen Beinen stehen können. Investitionen in die Integration lohnen sich deshalb nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Stadt und die Steuerzahlenden.

 

Zürich geht mit gutem Beispiel voran

 

Dass die Stadt Zürich dank SP-Sozialvorsteher Raphael Golta mit gutem Beispiel vorangeht, ist sehr erfreulich. Jene Gemeinden, welche vorläufig Aufgenommene künftig gleich wie Asylsuchende mit ungewisser Bleiberechtsperspektive behandeln, handeln menschenunwürdig, missachten den im Schweizer Ausländergesetz klar gegebenen Integrationsauftrag für vorläufig Aufgenommene und sorgen langfristig für längere Abhängigkeiten und höhere Fürsorgekosten, indem die Betroffenen aufgrund mangelnder Unterstützung bei der Integration auch weniger schnell eine Arbeitsstelle finden. Daher bleibt die Hoffnung, dass möglichst viele Gemeinden dem positiven Beispiel der Städte Zürich und Winterthur folgen und den betroffenen Kriegsflüchtlingen nicht nur ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, sondern sie auch auf dem Weg in die Sozialhilfeunabhängigkeit bestmöglich unterstützen.