Neugass-Areal: ein Schritt in die richtige Richtung

Vor dem Hintergrund der «Noigass-Initiative» zeigt sich die SBB nun offenbar doch zu Nachbesserungen bereit. Damit macht sie zumindest einen Schritt in die richtige Richtung. Ob der Schritt gross genug ist, bleibt jedoch fraglich.

Die SBB präsentierten vor einem guten halben Jahr ihre Pläne für das Neugass-Areal: 75 Prozent des Areals sollen als Wohnfläche nutzbar sein, ein Drittel davon im Baurecht an Genossenschaften abgegeben werden.

 

Die SP forderte bereits damals Nachbesserungen, namentlich mehr gemeinnützige Wohnungen. Die «Noigass-Initiative», welche auch aus SP-Kreisen unterstützt und Ende März mit über 7000 Unterschriften eingereicht wurde, forderte vom Stadtrat den Kauf des Areals oder die Übernahme im Baurecht, um darauf 100 Prozent gemeinnützigen Wohn- und Gewerberaum zu erstellen.

SBB überarbeitet ihre Pläne – ein Stück weit

Nun präsentierten Stadtrat und SBB gemeinsam die überarbeiteten Pläne für das Neugass-Areal: Die «Noigass-Initiative» soll teilweise umgesetzt werden, indem ein weiterer Drittel der Wohnungen «für Wohnen mit preislich limitierter Miete» gesichert werden soll. Konkret bedeutet das gemäss SBB durchschnittlich unter 2000 Franken Miete für eine Drei-Zimmer-Wohnung.

 

SP-Hochbauvorsteher André Odermatt hat damit der SBB eine Nachbesserung abgerungen, die zumindest in die richtige Richtung geht. Ob die Kompromissbereitschaft der SBB schliesslich für eine Mehrheit im Gemeinderat genügt, wird stark davon abhängen, ob das Projekt dem Quartier und der Stadt einen tatsächlichen Mehrwert bietet. Von der Forderung nach 100 Prozent gemeinnützigem Wohn- und Gewerberaum sind die Pläne der SBB jedenfalls nach wie vor weit entfernt.

 

Die SP wird die neuen Pläne prüfen und anschliessend entscheiden, ob damit die Grundlage für eine Unterstützung gegeben ist oder weitere Nachbesserungen nötig sind.