Erfolgreiche Wohnintegration an der Neufrankengasse

Seit einem Jahr läuft in den ehemaligen «Gammelhäusern» an der Neufrankengasse mit dem Übergangswohnen und der beaufsichtigten Wohnintegration ein schweizweit einzigartiges Pilotprojekt. Nach dem ersten Betriebsjahr zeigt sich: In den ehemaligen Problemliegenschaften ist ein Angebot entstanden, welches Menschen am Rande unserer Gesellschaft ein würdiges Zuhause bietet und dabei das städtische und private Versorgungssystem wirkungsvoll entlastet.

Der Kauf der drei Liegenschaften an der Neufrankengasse war ein Politikum. Um den desolaten Zuständen in und um die Häuser Herr zu werden, tätigte der Stadtrat einen Dringlichkeitskauf. Das Verwaltungsgericht sprach dem Kauf später die Dringlichkeit ab, worauf der Gemeinderat den Kauf nachträglich und zusammen mit der Instandstellung und Nutzung für die wohnintegrativen Angebote genehmigte. Seit letztem Jahr läuft nun der Betrieb der beiden neuen Angebote.

Erfolgreiche Wohnintegration

Zum einen ist dies das Übergangswohnen für Einzelpersonen und Paare ohne Kinder, die in 30 1- und 2-Zimmerwohnungen mit wenig Unterstützung befähigt werden, eine Wohnung im ersten Wohnungsmarkt zu finden. Bei 70 Prozent der Bewohnenden gelang diese Reintegration im ersten Jahr.

 

Zum anderen stehen 42 Einzelzimmer für die rund um die Uhr betreute beaufsichtigte Wohnintegration zur Verfügung. Dieses Angebot richtet sich insbesondere an Menschen, welche sich in keine der bereits bestehenden Einrichtungen einfügen konnten. Mehr als die Hälfte der Menschen, die hier ein neues Zuhause gefunden haben, lebten zuvor in Obdachlosigkeit, viele leiden an psychischen oder Suchterkrankungen.

Vorbildlicher Umgang mit Problemliegenschaften

Und nicht nur die Zwischenbilanz der neuen Wohnintegrations-Angebote fällt positiv aus. Diese Entwicklung zeigt auch, dass der Stadtzürcher Umgang mit Problemliegenschaften ein wirkungsvoller Weg ist, um sowohl Zustände wie in den ehemaligen «Gammelhäusern» als auch die Wohnverhältnisse von Betroffenen nachhaltig zu verbessern.

 

Damit die Stadt Zürich diesen Weg weiter erfolgreich beschreiten kann, braucht es nicht zuletzt am 27. September ein Ja zur Neuregelung der Finanzkompetenzen beim Liegenschaftenerwerb. Denn nur so bleibt sie auf dem schnelllebigen Zürcher Immobilienmarkt handlungsfähig – nicht nur bei Problemliegenschaften, sondern auch für die Schulraumplanung oder bezahlbare Wohnungen.