«Belästigungen von Frauen und LGBTI-Personen sind inakzeptabel»

Drei Viertel der Frauen und LGBTI-Personen erleben in der Stadt Zürich Belästigungen aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung. Die SP begrüsst, dass die Stadt mit dem Projekt «Zürich schaut hin» LGBTI-feindliche Aggressionen sichtbar macht und Massnahmen plant, um die Situation zu verbessern. Für die nötige Sensibilisierung von Justiz- und Polizeibehörden reicht ein freiwilliger Weiterbildungstag jedoch nicht aus.

Nachdem einer Häufung LGBTI-feindlicher Aggressionen reichten SP-Gemeinderat Patrick Huber und SP-Gemeinderätin Simone Brander 2019 einen Vorstoss mit drei Forderungen im Gemeinderat ein: Erstens sollte der Stadtrat prüfen, wie LGBTI-feindliche Aggressionen auf dem Stadtgebiet erstmals statistisch erfasst und aufgearbeitet werden können. Zweitens sollte sich der Stadtrat dafür einsetzen, dass dies auch auf kantonaler Ebene geschieht. Und drittens sollte der Umgang mit solchen Fällen Teil der Grundausbildung für Justiz- und Polizeibehörden werden.

 

SP-Gemeinderätin Simone Brander sagt: «Belästigungen von Frauen und LGBTI-Personen sind inakzeptabel. Wenn drei Viertel aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung belästigt werden, braucht es griffige Massnahmen. Wir freuen uns darüber, dass der Stadtrat hier aktiv wird.»

 

Mit der heute von SP-Stadtpräsidentin Corine Mauch vorgestellten Befragungsstudie zu Erfahrungen, Erlebnissen und Haltungen zum Thema Sexismus unter den Stadtzürcher:innen, dem neu lancierten Projekt «Zürich schaut hin» sowie dem dazugehörigen Online-Meldetool liefert der Stadtrat wichtige Grundlagen, um die bestehenden Probleme sichtbar zu machen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Erfreulich ist dabei insbesondere auch die breite zivilgesellschaftliche Abstützung.

 

Sinnvoll ist sicher auch der geplante Weiterbildungstag für interessierte Berufsgruppen im September. Es ist jedoch absehbar, dass an einer freiwilligen Weiterbildung nur diejenigen Personen teilnehmen, welche ohnehin bereits für die Problematik sensibilisiert sind. Um diejenigen Personen zu erreichen, welche eine Sensibilisierung am dringendsten nötig haben, fordert die SP obligatorische und regelmässige Aus- und Weiterbildungen für Justiz- und Polizeibehörden.