Ich bin auch ein Tram

Wie sich eine Autobahnbrücke auch in ein Tram verwandelt: Nur mit den Gegenstimmen der SVP hat der Gemeinderat der neuen Tramverbindung Hardbrücke zugestimmt. Kommt das Tramprojekt weiterhin gut voran, fährt es ab Dezember 2017 vom Hardplatz auf die Hardbrücke und dann wieder runter über die Pfingstweidrampe in Richtung Werdhölzli. Dank dem neuen Tram wird der Bahnhof Hardbrücke noch besser an den öffentlichen Verkehr angebunden und entlastet den Hauptbahnhof von vielen Umwegfahrten. Bereits heute drängen sich die Passagiere in den Stosszeiten auf den Treppen und an den Bushaltestellen, um sich dann im vollgestopften Bus noch ein Plätzchen zu ergattern. In Zukunft sollen am Bahnhof Hardbrücke sogar doppelt so viele Personen wie heute ein-, aus- und umsteigen. Damit wird der Bahnhof Hardbrücke zum fünftgrössten Bahnhof der Schweiz. Ohne bauliche Anpassungen am Bahnhof Hardbrücke ist dies wohl kaum vorstell- und bewältigbar. Deshalb sagte die SP auch Ja zu zwei zusätzlichen Plattformen mit anschliessenden Treppen am Bahnhof Hardbrücke.

Die Stadt Zürich hat das Tramprojekt mit dem Kanton Zürich und mit dem Bund gut aufgegleist. So ist die neue Tramverbindung sowohl im regionalen wie auch im kantonalen Richtplan eingetragen und der Kantonsrat hat den Strategiebericht 2012–2016 verabschiedet, der auch das Tram über die Hardbrücke beinhaltet. Zudem ist das neue Tram im Agglomerationsprogramm 2. Generation angemeldet. So darf zu Recht davon ausgegangen werden, dass sich der Bund mit etwa 35 % an den Gesamtkosten beteiligen wird. Von den restlichen Kosten wird der Kanton Zürich den grössten Teil übernehmen. Um das Tramprojekt zügig voranzubringen, haben der Kanton und die Stadt Zürich eine gemeinsame Projektorganisation aufgestellt. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kanton Zürich funktioniert im Trambereich und am südlichen Ende der Hardbrücke also tadellos. Da bleibt nur noch zu hoffen, dass die gute Zusammenarbeit auch ans andere Ende der Hardbrücke hinüberschwappt und der Kanton doch auch noch einsieht, dass die Fussgängerstreifen am Rosengarten ebenfalls eine gute Sache sind.