Alte und neue Ratspräsidenten

Zu Beginn der konstitutierenden Gemeinderatssitzung verlas Albert Leiser einen nicht ganz überraschenden Rücktritt. Richard Wolff verabschiedete sich aus dem Gemeinderat, um sich langsam aber sicher mit seinem neuen Amt als Polizeivorsteher vertraut zu machen.

Zwei Vorstösse konnten wir für dringlich erklären. Ein Postulat der Schweizer Demokraten möchte die Mieter der Liegenschaft unterstützen, die durch den Wasserrohrbruch geschädigt wurden. Beim zweiten Vorstoss handelt es sich um die Motion von SP, Grüne und AL, die einen Veloweg über die Hardbrücke verlangt. Diese wurde glücklicherweise knapp für dringlich erklärt.

Dann kamen die Reden. Albert Leiser betonte als scheidender Ratspräsident, dass es ein hartes Stück Arbeit gewesen ist, den Rat zu disziplinieren. Dazu führte er die Lex Leiser ein, die besagt, dass die Redezeit nicht länger als drei Minuten gehen darf. Sehr bekannt wurde er durch sein: „Ich beantrage Ihnen die Rednerliste zu schliessen. Sie ist geschlossen.“ Wobei zwischen den beiden Sätzen kaum eine Sekunde verging. Albert Leiser verriet uns dann auch noch, wer die feinen Sandwichs gesponsert hat in den Sitzungen, die bis um neun Uhr gingen. Es war die Confiserie Sprüngli. Auch Stadtpräsidentin Corine Mauch würdigte die effiziente Ratsführung von Albert Leiser. Hedy Schlatter von der SVP wartete mit einer gelungen Überraschung auf. Als Liebhaberin von Fahnen konnte sie drei Stadtpolizisten verpflichten, die mit Fahne, Trompete und Pauke ein Abschiedständchen hielten. Anschliessend konnten wir endlich zur Wahl des neuen Gemeinderatspräsidenten und seinen Vizepräsidenten schreiten. Dazu schliesst der Weibel jeweils schöne, schwere Holztüre und öffnet das kleine Guckfensterchen. Martin Abele von den Grünen wurde schliesslich mit guten 87 Stimmen gewählt. In seiner Rede sprach er von der Kultur der Offenheit und Toleranz, die in Zürich spürbar ist und betonte, wie wichtig, ihm eine Politik der Integration ist. Dies war dann auch beim anschliessenden Apero auf der Ratshausbrücke zu spüren, bei dem die Bevölkerung eingeladen war.