13 000 Südstarts geradeaus sind zu viel

Blog Beitrag der Stadträtin Claudia Nielsen

Das schon im Vorfeld heiss diskutierte angepasste SIL Objektblatt Flughafen Zürich ist erschienen. Die gute Nachricht vorweg. Der Bund sieht darin keine Südstarts geradeaus über Mittag vor. Ich freue mich über diesen Entscheid. Die Südstarts geradeaus über Mittag hätten eine grosse Kapazitätserweiterung bedeutet und zusätzlicher Lärm über dichtest besiedeltem Gebiet, das ohnehin schon mehr als einen Viertel der Fluglärmbelastung trägt. Es scheint, dass sich der Einsatz der Stadt Zürich zusammen mit der Allianz Ballungsraum Flughafen Süd gelohnt und in Bern etwas bewirkt hat. Doch die Arbeit der Allianz ist noch längst nicht getan. Verschiedene Punkte werden noch zu reden geben und stossen auch mir auf den ersten Blick sauer auf. Das BAZL rechnet in seinen Prognosen mit rund 13 000 Südstarts geradeaus als Ausnahme bei Bise oder Nebel. 13 000 sind keine Ausnahme! Das sind 7 Prozent aller Starts. Südstarts geradeaus sind lärmtechnisch die schlechteste aller Varianten und dürfen nicht durch die Hintertür eingeführt werden. Zudem stört mich, dass 30 Prozent der Südstarts geradeaus bei Bise und Nebel als «Südstarts mit Rechtskurve» geflogen werden sollen. Also direkt über Oerlikon, Seebach und Affoltern. Diese Überflüge in geringer Höhe belasten allein in der Stadt Zürich rund 100 000 Menschen zusätzlich mit Lärm. Das entspricht nicht unserem Grundsatz, dass möglichst wenige Menschen und diese mit möglichst wenig Fluglärm belastet werden sollen. Es gibt also noch viel zu tun. Nun gilt es den Entwurf des SIL Objektblatt genauestens zu prüfen. Ich werde mich zusammen mit Allianz Ballungsraum Flughafen Süd weiterhin für die Menschen im direkten Süden des Flughafens einsetzen. Wir bleiben dran!